Das Deutsche Muslimische Zentrum (DMZ Berlin e.V.) hat zum vierten Mal den von ihm
initiierten Ehrenamtspreis für muslimische Frauen „Nisa“ am 28. November 2024
verliehen.
Geehrt wurden diesmal:
Nuray Arslan (1. Preis)
Sie hat den Verein „Besondere Menschen e.V“ (Özal Insanlar e.V.) gegründet und ist die
erste Vorsitzende. Der Verein setzt sich ein für Menschen mit Behinderung und
chronischen Erkrankungen, berät und unterstützt die Betroffenen und ihre Angehörigen,
die größtenteils Migrationshintergrund haben. Für ihre stets offenen Ohren und ihre
unermüdliche Hilfsbereitschaft ist sie ein großes Vorbild und zeigt, was neben ihrem Beruf
als Pharmazeutische Technische Assistentin und Mutter von drei Kindern möglich ist. (Sie
ist schon Großmutter. Ihren Verein hat sie u.a. gegründet, weil eines ihrer Kinder eine
Behinderung Trisomie 21 und Autismus hat. Sie unternahm auch eine Umrah mit den
Familien, ein besonderes Highlight)
Neslihan Kurtogolu (2. Preis)
Sie hat mit ihrem vor einem Jahr gegründeten Verein „Meftun e.V.“ einen neuen Ort in
Moabit für Kinder und Frauen geschaffen, um islamisches Wissen weiterzugeben, aber
auch verschiedenste Angebote für alle Altersgruppen zu bieten, wie Lesegruppen,
Workshops, Mutter-Kindgruppen und Yoga-Kurse. Als in der Türkei ausgebildete Hoca, die
nun seit 10 Jahren in Deutschland lebt und hier als Erzieherhelferin arbeitet, bringt sie
sowohl Qualifizierung, als auch zwanzig Jahre Erfahrung im Ehrenamt mit. Aktuell betreut
sie mehr als fünf Klassen, und dies als Mutter von drei Kindern. (sie war etliche Jahre in
der Moschee tätig)
Diana Al Nasser (3. Platz)
Leider war sie verhindert, weshalb eine Laudatio von Imam Ferid Heider per Video
eingespielt wurde. Sie erhält als erst 25-Jährige diesen Preis für ihr großes Engagement
im Vorstand der Teiba Moschee e.V. in Spandau. In ihren sechs Jahren Ehrenamt ist sie
fast täglich vor Ort, um Schwesternkurse zu geben. Hervorzuheben ist auch ihr großes
Organisationstalent, denn die großen islamischen Feste der Moschee organisiert sie fast
allein und perfekt bis ins Detail. Ihr Verantwortungsbewusstsein und ihre Zuverlässigkeit
sind beispielgebend. Weiterhin leitet sie die Islamische Jugend Berlin (IJB).
Der Festakt fand im Gemeindesaal der Johanniskirche mit rund achtzig geladenen Gästen
statt. Vertreter:innen aus evangelischen, katholischen und jüdischen Organisationen und
Institutionen, DeZIM von der HU, Wirtschaft und vielen anderen gesellschaftlichen
Vereinen und Organisationen waren gekommen.
Zu Beginn rezitierte Aischa Sastra aus dem Qurʾān die Verse der Sure ????
Iman Reimann, Vorsitzende des DMZ Berlin e.V., hieß die Anwesenden willkommen und
eröffnete die feierliche Veranstaltung, die einen Einblick in das vielfältige Engagement
muslimischer Frauen in Berlin gibt. Sie wünscht sich, dass dieser Preis noch mehr
Bekanntheit erlangt, der das vielfältige Engagement dieser muslimischen Frauen
hervorhebt und andere ermutigen kann, ihrem Vorbild zu folgen.
Das Grußwort sprach Dr. Silke Radosh-Hinder, Superintendentin des evangelischen
Kirchenkreises Berlin-Mitte, die die Wichtigkeit des gegenseitigen vertrauensvollen
Austausches und der Unterstützung in diesen schweren Zeiten hervorhob, die auf einer
freundschaftlichen und verlässlichen Basis beruht.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Janis Fifka. Mit dem Comedian Toby Arsalan als
einem deutsch-pakistanischen Komiker aus Berlin erhielt der Abend auch einen
humoristischen Blick auf die Interaktion zwischen Muslimen und Gesellschaft.
Die nominierten Frauen wurden nach einer vorherigen berlinweiten Abfrage der Moscheen
und muslimischen Einrichtungen und Organisationen vorgeschlagen. Die fünfköpfige Jury
bestand diesmal aus Hümeira Ciftci, Enisa Jeleskovic, Amira Ismajilov, Meiriem Ipek und
Sumayya Abu Zmero. Sie orientierten sich an den zuvor festgelegten Kriterien, wie
Vorbildfunktion; Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt; Dauer und Intensität des
Engagements, Gewinn für die Gemeinschaft, Vielfalt der Herkunft und der Identifikation mit
den Grundsätzen des DMZ.
Die Veranstaltung wurde möglich durch die ehrenamtliche Arbeit des DMZ-Projektteams.
Als Preise konnten Gutscheine von Cana Restaurant, My Coach (Karim Hamza), Yasemin
Heilpraktikerin (Yasemin Korkmaz) und Mirac Boutique (Belkis Erdem) überreicht werden,
wofür wir herzlich danken.
Gelegenheit zum Austausch mit den Gästen gab es zum Abschluss des Abends bei einem
gemeinsamen Essen. Das köstliche Buffet hatte Rim Albadawi zubereitet. Als Sponsor
konnte die Fleischerei Kevser gewonnen werden. Das DMZ Berlin e.V. dankt allen
Beteiligten, die zum Gelingen des Festes beitrugen, bei dem wieder viele neue Kontakte
entstanden.